Tagung über Bunr-out-Syndrom - 3. Dresdner Form Employability mit einem ebenso populärem wie schwierigem Thema: "Burn-out: Arbeitsunfall der Mdoderne? - Neue Wege der Prävention"
Laut einer aktuellen Krankenkassen-Studie seien die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen in den Unternehmen seit 1997 um 93% gestiegen. In die gleiche Richtung weisen auch die Daten der gesetzlichen Rentenversicherungsträger: Bei fast 38% der im Jahr 2009 bewilligten Erwerbsminderungsrenten war eine psychische Krankheit Ursache des vorzeitigen Berufsausstiegs. Die Kosten für Produktionsausfälle aufgrund von Burn-out werden von der Wirtschaft inzwischen auf fast vier Milliarden Euro jählich geschätzt.
Hier ein Auszug aus dem Interview mit VBG-Arbeitspsychologin Susanne Roscher zu Ursachen und Prävention:
Was ist Burn-out?
Roscher: Für Burn-out, zu Deutsch: das Ausgebranntsein, gibt es keine allgemeine Definition und auch keine eigenständige Diagnose. Es ist ein Prozess in Etappen. Er beginnt häufig mit einem Gefühl innerer Leere, Verzweiflung und Hilfslosigkeit. Meistens klagen die Betroffenen über psychosomatische Beschwerden, wie Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Schlaflosigkeit. Schließlich schaffen sie ihre Arbeit nicht mehr.
Wer ist besonders gefährdet?
Burn-out kann theoretisch jeden ereilen. Frauen sind genauso davon betroffen wie Männer, ältere wie jüngere Kollegen. Es gibt auch keine besonders gefährdete Berufsgruppe. Fest steht aber: Es trifft oft die Fleißigen. Mitarbeiter, die stets alles richtig machen möchten, schwer Nein sagen können, brennen aus, wenn sie ihren eigenen hohen Erwartungen an sich selbst, wenn sie Leistungen nicht mehr erbringen können. Das sind in der Firma meist gute Leute, die schwer zu ersetzen sind.
Was sind die Ursachen für Burn-out?
Sie liegen zum einen in jeder Person selbst. Überzogenen Ehrgeiz und selbst erzeugter Leistungsdruck nach dem Motto: "Ich schaff' das schon alles". Dazu kommen häufig Konflikte im Job oder auch in der Familie.
Was kann der Betrieb tun, damit es nicht zum Burn-out kommt?
Die beste Prophylaxe ist ein gutes Arbeits- und soziales Klima. Das beginnt mit der Arbeitsorganisation, für die der Chef die Verantwortung trägt. Die Aufgaben für den Einzelnen sollten so bemessen sein, dass der Mitarbeiter weder unter- noch überfordert ist. Aufgaben werden auf breite Schultern verteilt und nicht dem aufgehalst, der zuerst "Hier" ruft. Die Kommunikaion im Team und vom Leiter zu den Kollegen muss stimmen. Chefs sollten ihren Mitarbeitern auch Sicherheit geben - zum Beispiel indem sie signalisieren: Sie dürfen auch mal Fehler machen.
Quelle: VBG-Report/2011
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